Sparrmannia africana
(alter Name Sparmannia africana)
Die Zimmerlinde (engl. African Hemp) ist ursprünglich in der Kapregion Südafrikas beheimatet, jedoch ist sie weltweit schon seit vielen Jahren als Topf- bzw. Kübelpflanze in Kultur. Der Name ‚Zimmerlinde’ leitet sich aus der Blattform ab, die der einer Linde sehr ähnlich ist.
Die Zimmerlinde gehört zur Familie der Malvaceae (Malvengewächse). Am Naturstandort ist dieser mehrjährige, immergrüne, kleine Baum oder hohe Strauch bis zu 8m hoch, in Kultur kann er durchaus auch 2-3m erreichen. Er besitzt eine dichte, verzweigte Krone. Die langgestielten, bis zu 25cm langen und ebenso breiten, herzförmigen, sowohl auf der Ober- als auch Unterseite samtig behaarten, mittelgrünen Blätter mit gesägten Blatträndern sind wechselständig angeordnet und ausgesprochen attraktiv. Die langgestielten, weißen Blüten mit auffällig gelb-rot gefärbten Staubblättern, die in einem halbrunden Büschel aus der geöffneten Blüte herausragen, erscheinen in achsel- oder endständigen Trugdolden.
Achtung: die Blätter können bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen!
Kultur + Vermehrung
Die Pflege der Zimmerlinde ist nicht schwierig. Während der Sommermonate wird ein halbschattiger Standort im Freien bevorzugt. Frei ausgepflanzt im Garten wachsen die Pflanzen innerhalb kürzester Zeit zu großen Sträuchern heran. Hierzu verwendet man am besten Drahtkörbe und versenkt diese im Boden. Vor dem Winter können die Körbe dann zusammen mit den Pflanzen wieder problemlos ausgegraben und für die Überwinterung vorbereitet werden. Die Überwinterung sollte möglichst hell, bei ca. 10-15°C erfolgen.
In der warmen Jahreszeit ist der Wasserbedarf hoch, daher sollte in regelmäßigen Abständen reichlich gegossen werden. Staunässe muß jedoch vermieden werden.
Während der Wintermonate darf nur soviel gegossen werden, dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet.
Als Substrat eignet sich eine gute, nährstoffreiche Einheitserde, der ein Teil Sand oder Perlite untergemischt werden kann, um eine gute Durchlässigkeit zu gewährleisten.
Mit Beginn der Vegetationsphase im Frühjahr (ca. ab März) kann 1x wöchentlich mit einem guten Flüssigdünger gedüngt werden. Sehr gut bewährt hat sich jedoch auch hier der Einsatz eines Langzeitdüngers, der dem Substrat im Frühjahr untergemischt wird. Ein Nachdüngen ist dann in der Regel über die gesamte Saison nicht mehr erforderlich.
Im Herbst beim Einräumen kann ein starker Rückschnitt erfolgen.
Es ist durchaus auch möglich die Zimmerlinde ganzjährig im Haus zu kultivieren, jedoch sollte bei Zimmerkultur, besonders in den Wintermonaten, verstärkt auf Ungezieferbefall (z.B. rote Spinne) geachtet werden!
Die Vermehrung der Zimmerlinde kann sowohl generativ (Aussaat) als auch vegetativ (Stecklinge) erfolgen.
Die kleinen Samen vor der Aussaat ca. 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen und anschließend nur oberflächlich in eine Mischung aus guter Aussaaterde und Sand oder Perlite aussäen. Danach hell und warm (23°C+) aufstellen, sowie konstant leicht feucht (keinesfalls naß!) halten. Die Aussaat kann ganzjährig erfolgen, bevorzugt jedoch im Frühjahr/Sommer. Die Keimung erfolgt unregelmäßig!
Für die vegetative Vermehrung verwendet man am besten ca. 15-20cm lange Kopfstecklinge. In einem Glas Wasser bewurzeln die Stecklinge relativ leicht, alternativ kann man jedoch auch in einen Topf mit einem Torf-Sand-Gemisch pflanzen. Den Topf anschließend hell (nicht vollsonnig), bei ca. 20-25°C aufstellen und das Substrat konstant leicht feucht (keinesfalls naß!) halten. Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung ist im Frühjahr bzw. im Sommer.
Kurzinfo:
• hoher Strauch oder kleiner Baum bis 8m (in Kultur bis 2m)
• schnellwüchsig
• besticht besonders durch die großen, samtig behaarten Blätter
• sehr blühfreudig
• pflegeleicht
• Überwinterungstemperatur ca. 10-15°C
• heller Standort im Winter
• sehr gute Kübelpflanze
• sehr gut auch für die Kultur im Zimmer geeignet
• bei Zimmerkultur verstärkt auf Ungezieferbefall achten
• Aussaat einfach
• Stecklingsvermehrung einfach